allgemeines zur Sarkoidbehandlung

allgemeines zur Sarkoidbehandlung

Aufgrund dessen, dass in den Foren immer wieder gerade zu diesem Thema endlose Post mit genauso vielen Vorschlägen auftauchen, möchte ich hier, die im Laufe der Zeit gesammelten Erfahrungen, aus unserem Forum zusammenfassen.

Sarkoide beginnen immer als kleine unaufällige Warzen oder schuppige Hautflächen, die Anfangs keiner richtig Ernst nimmt und als harmlose Pferdewarzen abgetan werden. Oft wird gegen Pilz behandelt oder humanmedizinische Warzenmittel aufgebracht. Manchmal hat man Glück und kleine Warzen fallen ab. Da das Sarkoidwachstum ebenfalls vom Immunsystem abhängig ist, kann es vorkommen das diese auch von selbst verschwinden, oft reicht eine Futterumstellung oder eine geänderte Herdenstruktur. Im Gegenzug können sie aber auch durch Impfungen, Unfälle, und andere Erkrankungen zum Wachsen beginnen.

Spätestens wenn die Warzen größer oder blutig werden, suchen die Betroffenen Rat in diversen Foren. Die Tipps sind immer gut gemeint, jedoch führt es bei den Meisten zur Verschlimmerung. Sarkoide reagieren massiv mit Wachstum auf jegliche Reizung. Schmiere ich z.B. Zahnpasta auf das Sarkoid, kann es sein, dass dieses austrocknet und abfällt, tut es das nicht, rege ich es damit erst recht zum Wachstum an, das trifft für alle Cremes, Salben und Tinkturen zu. Die gewählte Salbe muss immer so stark sein, dass sie mehr tumoröses Gewebe zerstört, als das Sarkoid in dem Moment nachschieben will. Ist das nicht der Fall, ist dies der erste Schritt, sich ein Monstersarkoid zu züchten. Ich reize es immer mehr und es reagiert mit vermehrten Wachstum, da immer nur die oberste Tumorschicht angegriffen wird.

Meist wird dann zu Methode zwei gegriffen und auf gut gemeinte Ratschläge hin abgebunden, das Sarkoid fällt dadurch zwar generell ab, kommt aber meist schneller und schlimmer nach, als einen lieb ist. Das Problem an der Sache ist, dass Sarkoide einen Kern in das Gewebe hinein bilden und feine Wurzeln haben, wie die Bilder zeigen:

Bleibt nur eine veränderte Zelle zurück oder ist die umliegende Haut schon vom bovinen Papillomavirus infiziert, kommt es innerhalb kürzester Zeit wieder. Das Problem an der Sache ist, dass es nun meist nicht mehr kugelförmig, gestielt nachwächst, sondern vom Ansatz her breit gefächert nach kommt und ziemlich schnell in eine agressivere Form übergeht.

Als nächstes wird meist an eine Operation gedacht. Hier stellt sich das nächste Problem. Das Sarkoide eben ins untere Gewebe reichen, müsste großflächig herausgeschnitten werden um wieder jede veränderte Zelle zu erwischen. Dies gestaltet sich aber beim Pferd schwierig, da die Wunden zu groß wären und es zu keiner Wundheilung käme. So wird meist nur ein Teil operativ entfernt, der Rest der im Gewebe bleibt, reagiert noch aggressiver, die Wunde schließt sich nicht und das Sarkoid kommt wieder. Meist kommen nach einer Operation noch mehr Sarkoide an unterschiedlichen Stellen dazu, da angenommen wird, dass sich der Virus hierbei über die Blutbahn verteilt.

Tumorvakzine, die aus einem Stück Tumor hergestellt werden, sollen die Immunabwehr anregen, damit der Körper das Sarkoid selbständig abstößt. Das ist leider schon seit 15 Jahren veraltet weil es nicht funktioniert, wird aber immer noch empfohlen.

Einzige sinvolle OP ist mit angewander Brachytherapie oder chemotherapeutischer Salbe um die Tumorreste noch abzutöten.

Vereisen, Lasertherapie u.d.g. klappt manchmal bei flachen, schorfigen Stellen, aber auch hier muss mehrmals behandelt werden, um alle Zellen zu erwischen.

Im Großen und Ganzen, muss man sich immer vor Augen führen, dass das Sarkoid ein Tumor ist und krebsähnlich reagiert, es metastiert zwar nicht, kann aber genauso aggressiv und unkontrolliert wachsen.

Meiner Meinung nach sind bis zu einer gewissen Sarkoidgröße die Bloodrootpasten die einzige zuverlässige Behandlung bei zeitgleicher Stärkung des Immunsystems. Die Behandlung kann zwar sehr lange dauern, ist zeitintensiv und auch nicht billig. Aber da die Salben sich die Tumorzellen selber suchen und nicht mit gesunden Gewebe reagieren, kann man sich sicher sein, wenn man richtig behandelt hat, dass kein Sarkoid mehr nach kommt. Je früher man anfängt, umso schneller und unkomplizierter ist die Behandlung.

Nachteil ist, dass nodulare Sarkoide nicht reagieren, da die Cremes dort kein Sarkoidgewebe erkennen.

Das Ziel unseres Forums, war schon vor 20 Jahren, die Leute aufzuklären, dass Sarkoide keine harmlosen Warzen sind, sondern so aggressiv werden können, dass wir schon zahlreiche Pferde gesehen haben, die deswegen über die Regenbogbrücke gehen mussten.  Wenn große Teile des Pferdes nur noch offene, blutige und eitrige Batzen sind, die Fliegen im Sommer ihre Eier hineinlegen und Maden herausfallen hat das ganze nichts mehr mit einem Schönheitsfehler zu tun.

Also bitte überlegt euch, wie ihr behandeln wollt, macht am besten Fotos für euch selbst, so hat man den besten Überblick ob die Behandlung anschlägt oder nicht.

 

In Gedenken an Naf- Naf-

für den damals leider jede Hilfe zu spät kam…

 …das Team vom Sarkoidforum