Bloodrootsalben und Black Salves

Bloodrootsalben und Black Salves

Bloodrootsalben bestehen hauptsächlich aus der kandischen Blutwurz (Sanguinaria Canadensis). Bekannt wurden sie bei uns ab ca. 2000. Damals war der Vorreiter Cansema, welche man problemlos über die USA zu einem relativ günstigen Preis von 1,50€ pro Gramm beziehen konnte. Kurz darauf  kam xxTerra von Larson Labratories speziell für Pferde auf den Markt und aufgrund der guten Erfolge wurde diese schnell als Wundermittel zur Sarkoidbekämpfung hoch gepriesen. Da immer mehr schlechte Nachbauten auf den Markt schwappten lies sich Larson Labratories den Namen schützen und erwirkte in den USA die Arzneimittelzulassung. Das muss so 2005 gewesen sein, denn ab diesen Zeitpunkt verschwand die xxTerra vom deutschen Markt, da Arzneimittel nicht durch den Zoll kommen.  Tierärzte durften diese auch nicht mehr vertreiben, da sie bei uns keine Zulassung hatte.

Kurz erklärt: der Unterschied zwischen Arzneimittel und Kosmetikum hat nichts mit der Zusammensetzung zu tun, sondern ist eine rein rechtliche Sache, wie die Mittel beworben werden dürfen.

In diesem Zeitraum kamen viele Mittel mit ähnlichen Namen auf dem Markt, die aber rein gar nichts mit xxTerra gemein hatten. Zu der Zeit kam ich durch Zufall auf CompX (den Namen haben wir selbst erfunden, da die Mischung immer mit Compound Xenia beschriftet war- Mischung für meine Freundin), nachdem ich ebenfalls auf billige, wirkungslose Nachbauten für viel Geld  hereingefallen war. Mein Erfolg sprach sich schnell herum und so kam es zu dem Sarkoidforum, in dem wir damals unsere Erfahrungen ausgetauscht haben und testen wollten, ob Rudi nur ein Einzelfall war, bei dem es funktioniert hat. Nachdem die Benutzer merkten das ein terra im Namen, nicht immer xxTerra ist, verbreitet sich eine andere Strategie. Jetzt wurde mit den Inhaltsstoff Blutwurz geworben, die meisten Cremes hatten aber nicht die wirkungsvolle kanadische Blutwurz als Bestandteil, sondern die deutsche Blutwurz Tormentillwurzel (Potentilla erecta).
Zeitweise war es dann wieder möglich xxTerra über virbac.ch zu bekommen, da diese die Arzneimittelrechte erworben hatten, aber nach kurzer Zeit die Produktion einstellten.

Vor kurzen verbreiteten sich dann die Black Salves im Netz, teilweise mit bedenklichen Selbstbaurezepten. Black Salves enthalten einen großen Anteil Zinkchlorid, was ätzend wirkt. Ätzpaste stellt jede Apotheke für 5 euro pro 50 gramm her. Mischt man diese mit etwas Kräutern damit sie die typisch rotbraune Bloodrootfarbe bekommt, kann man sie schnell für 120 Euro pro 50 Gramm verkaufen. Die Wirkweise ist hier zwar augenscheinlich gleich, aber äußerst unangenehm fürs Pferd. Die echten Bloodrootpasten bestehen aus verschiedensten Kräutern und reagieren nur mit tumoröser Haut, wobei Black Salves meist nur eine ätzende Wirkung haben und die beigemischten Kräuter eher nebensächlich sind. Wobei es hier auch qualitative Unterschiede gibt und einzelne Pasten wenig Zinkchlorid enthalten.  Dadurch das xxTerra zeitweise nicht zu bekommen, war schwappten diese in den USA meist verbotenen Cremes, zu uns auf den Markt. Angeboten unter Orginal Indian Black Salve, Indian Mud, Cowboy Salve ….wenn man schon die unzählichen verschiedenen Dosen betrachtet wird schnell klar, dass dies nicht immer Orginal ist. Gleiches  gilt für CompX, die besorgen wir nur sammelbestellmäßig übers Forum ➡ nachzulesen hier und geben sie zu unseren Einkaufspreis weiter.  Woanders gibt es diese nicht. Das ganze hat sich ungewollt im Laufe der Jahre entwickelt  und ist für uns mit viel Arbeit verbunden.  CompX läuft als Kosmetikum zur Pflege von zu Sarkoiden neigender Haut, es wird also keine Heilwirkung versprochen. Unter dem Aspekt brachte nun Larson Labratories Dermequin auf den Markt. Hierbei handelt es sich um die orginal xxTerra Rezeptur, nur läuft diese als Kosmetikum und darf somit wieder offiziell in Deutschland über Tierärzte verkauft werden. Sollte irgendeine Apotheke oder Internethändler anbieten, diese Salben nachmischen zu können, so kann man sicher sein, es hat nichts mit den Orginalen zu tun, denn die  Rezepturen sind streng geheim und nur die kanadische Blutwurz macht nicht diese geniale Wirkung aus, da spielen deutlich mehr Komponenten mit.

Im Netzt wird auch immer noch verbreitet, dass die Salben ätzend und schmerzhaft sind und genau hier muss man unterscheiden, ob man eine Black Salve hat, oder eine Bloodrootpaste verwendet und ob es auch eine orginale Bloodrootpaste ist oder nur eine eingefärbte Ätzpaste.  Bloodrootpasten reagieren nicht mit gesunder Haut und ätzen nicht, manche Pferden lassen sich trotz allem ungern behandeln. Das hat Forumsmitglieder mit Warzen und Schuppenflechte zu einem Selbsttest veranlasst und auch ich kann bestätigen, dass nichts schmerzt oder brennt, nur zeitweise tritt ein höllischer Juckreiz auf, der mich fast in den Wahnsinn getrieben hat.

Ob Ätzpaste oder Bloodrootsalbe, die Reaktion ist äußerlich die Selbe, nur mit dem Unterschied, dass Ätzpasten eben mit jedem Gewebe reagieren und es zum Schluss oft zu schlecht heilenden Wunden mit enormer Narbenbildung oder wildem Fleisch führen kann, weil man zu lange geschmiert hat. Schlimmstenfalls muss man mitten in der Behandlung abbrechen und kommt die nächste Zeit nicht mehr an das Sarkoid ran, während der Tumor größer nach wächst wie zuvor.

Zu den Bloodrootpasten zählen xxTerra jetzt Dermequin, CompX, New Market Ointment  u. Cansema

Bloodrootpasten

 Anwendung: wurde damals pauschal geschrieben, kann aber logischerweise nicht bei allen Sarkoiden von Erbsen- bis Golfballgröße funktionieren!

Preis: Dermequin/xxTerra: Gramm 4,00 bis 5,00 €

CompX: EK 1,20€ pro Gramm ➡ Bestellinfos CompX

richtig erklärt findet ihr die Anleitung inklusive bebilderter Beispielbehandlung hier ➡ Awendung xxTerra/Dermequin u. CompX

die üblichen Fragen zu den Bloodrootpasten sind hier ➡ Infos zu den Bloodrootpasten

Bilderfolgen zu Behandlungen sind hier ➡ Bilderfolgen

xxTerra

Beschreibung aus: http://www.virbac.ch/www/htdocs/admin/content/view/
WAS IST XXTERRA UND WANN WIRD ES ANGEWENDET? 
Xxterra ist eine Zubereitung in Salbenform, bestehend aus Zinkchlorid, Blutwurzextrakt (Sanguinaria canadensis) und Wasser. Xxterra ist ein Pflegeprodukt, das zur äusserlichen Anwendung beim Equinen Sarkoid bestimmt ist. Das direkte Auftragen der Salbe auf das Sarkoid-Gewebe führt zu einer immunvermittelten Abstossungsreaktion: Einige Tage nach dem ersten Auftragen zeigen sich vorübergehende Anzeichen von Entzündung und es kann zu eitrigen Absonderungen kommen. In gewissen Fällen wird an der betroffenen Stelle kurzfristig eine Berührungsempfindlichkeit oder ein leichter Schmerz beobachtet. In der Folge kommt es zur Zerstörung des als körperfremd erkannten Sarkoid-Gewebes ? es wird ledrig, derb und trocken ? bevor es zur Ablösung kommt. An der betroffenen Stelle kann eine Narbe zurückbleiben. Xxterra verursacht keine Schädigung an normalem, gesundem Hautgewebe.
WIE WIRD XXTERRA ANGEWENDET? 
Bei Sarkoiden an den Beinen oder an anderen Stellen, die gut durch einen Verband abgedeckt werden können Eine gleichmässige Schicht Salbe von 3?5 mm auf das Sarkoid auftragen und die betroffene Stelle durch einen leicht gepolsterten Wundverband locker abdecken. Den Wundverband nach 4?6 Tagen entfernen: Das Tumorgewebe sollte nun gerötet und wund erscheinen und von einer trockenen, harten Kruste bedeckt sein. Wenn die Kruste zu diesem Zeitpunkt noch nicht zur Ablösung bereit ist, Xxterra erneut wie eben beschrieben anwenden. Bei Sarkoiden an Stellen, die nicht durch einen Verband abgedeckt werden können: Xxterra einmal täglich während 4-6 Tagen auf das Sarkoid auftragen. Das Sarkoid sollte allmählich abtrocknen und wird zunächst ledrig erscheinen, bevor es schliesslich zur Ablösung kommt. Sofern eine Ablösung zu diesem Zeitpunkt ausbleibt, Xxterra erneut wie eben beschrieben während 4-6 Tagen anwenden. 
WAS IST IN REZIDIVFÄLLEN ZU BEACHTEN? 
In bis zu 20% der Fälle konnte beobachtet werden, dass innerhalb von 60 Tagen nach der Ablösung an der selben Stelle erneut ein Sarkoid auftrat. Durch eine weitere Anwendung von Xxterra konnte in diesen Fällen mehrheitlich ein bleibender Erfolg erzielt werden. In weniger als 2% der Fälle traten Sarkoide ein drittes Mal auf. Nach einer weiteren Anwendung von Xxterra blieben in diesen Fällen weitere Rezidive in der Regel aus. 
WELCHE VORSICHTSMASSNAHMEN SIND ZU BEACHTEN? 
Nur unter tierärztlicher Aufsicht verwenden. Nicht im Bereich der Ohrmuscheln anwenden, da es aufgrund der Bildung von Narbengewebe zu Deformationen kommen k
ann. Bei multiplen Sarkoiden Xxterra nicht an allen betroffenen Stellen gleichzeitig auftragen. Vorsichtsmassnahmen für den Anwender: Während der Anwendung Handschuhe tragen oder die Hände nach der Anwendung waschen. Augenkontakt und Kontakt mit Schleimhäuten vermeiden. Bei versehentlichem Augen- oder Schleimhautkontakt gründlich mit Wasser ausspülen. Nicht einnehmen. 
SONSTIGE HINWEISE 
Während der Ablösungsphase kann es zu eitrigen oder leicht blutigen Absonderungen kommen. Xxterra verursacht keine Schädigung des gesunden Hautgewebes, welches das Sarkoid-Gewebe umgibt. Trocken und bei Zimmertemperatur lager
n. Über den Tierarzt erhältlich.

Dermequin

Black Salves

Anwendung:
nur auf tumoröses Gewebe schmieren, am besten außenrum die Haut abkleben oder mit Melkfett einschmieren. Verhindern, dass das Pferd die Salbe an andere Stellen schubbern kann oder abschlecken. Am besten mit jemanden sachkundigen schmieren, damit nicht zu früh aufgehört wird und der Tumor wieder nach kommt oder zulange behandelt wird und die Wunde sich nicht schließt. Beim Kauf nur seriöse Anbieter wählen und auf den Zinkchloridanteil achten. Auch nachfragen welche Blutwurz enthalten ist, steht meist nur Blutwurz drauf, kann man davon ausgehen, dass die nutzlose deutsche Tormentillwurzel und nicht Sanguinaria Canandensis enthalten ist.

Preis:
75 g um die 60€