Fachwissen u. Links zu Dissertationen Karzinom

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Auszüge zu Dissertationen zum equinen Karzinom

2.2.4 Plattenepithelkarzinom

Plattenepithelkarzinome der Haut bestehen aus inselförmigen, strangartigen und trabekulären invasiv-wachsenden epithelialen Zellen, die fast immer in Kontakt zur oberflächlichen Epidermis stehen, wo sie die Basalmembran durchbrochen haben.
Häufig findet man Formationen aus Hornperlen (konzentrische Lamellen aus Keratin im Tumor) innerhalb invasiv-wachsender neoplastischer Zellen. In den meisten Plattenepithelkarzinomen sind interzelluläre Brücken (gap junctions) erkennbar. Das zytologische Bild der Tumorzelle ist variabel und abhängig vom Grad ihrer Differenzierung. In vielen Exemplaren sind die Zellen und ihre Nuklei sehr groß, die Nuklei sind hyperchromatisch und das Chromatin erscheint oft ?geklumpt?. Die
Nukleoli variieren stark in ihrer Größe und sind teilweise sehr prominent. Gut differenzierte Tumoren zeigen gut differenzierte Hornperlen, wobei schlechter differenzierte Tumoren nur vereinzelte Keratinisationen einzelner Zellen aufweisen (Garma-Avina 1994). Häufig findet man reaktive Fibrosen in der umgebenden Dermis und dem subkutanen Gewebe als Reaktion auf die invasiven wachsenden Plattenepithelzellen. Zusätzlich werden zahlreiche Plasmazellen im Stroma
gefunden. In einigen Tumoren, vornehmlich in Arealen mit Keratinisierung ist eine Infiltration mit neutrophilen Granulozyten nachweisbar.

Zusätzlich können zwei ungewöhnliche histologische Variationen des Plattenepithelkarzinoms auftreten:
Akantholytisches Plattenepithelkarzinom
Durch Dyshäsion und Degeneration von neoplastischen Zellen resultiert eine Zyste mit peripheren   Schichten neoplastischer Zellen, die einpseudogranuläres Material produzierenb.

Spindelzell-Plattenepithelkarzinom
Neoplastische Zellen sind fusiform angeordnet, wobei lichtmikroskopisch eine Differenzierung zu   Stromazellen schwierig ist. Cytokeratin-Färbungen sind häufig positiv und helfen hierdurch bei der   Identifizierung dieser seltenen Tumorart als Plattenepithelkarzinom (Goldschmidt et al. 1998).
Das Plattenepithelkarzinom der Haut beim Pferd tritt vorzugweise an Vulva oder Penis sowie   Augenlidern auf (Strafuss 1976).

Auszug aus: ➡ http://www.diss.fu-berlin.de/2006/147/litue.pdf

Retrospektive Studie über das Plattenepithelkarzinom im Bereich des Auges und seiner Adnexe beim Pferd

(1981 – 1996)
Aus der Abteilung für erbliche Augenkrankheiten (Leiter: Univ. Prof. Dr. I. Walde) der Universitätsklinik für Chirurgie und Augenheilkunde (Vorstand: O. Univ. Prof. Dr. E. Eisenmenger) der Veterinärmedizinischen Universität WienU. AUER und I. WALDE eingelangt am 21. 4. 1998

Zusammenfassung

Von Jänner 1981 bis Dezember 1996 wurden 5 300 Pferde an der Klinik für Chirurgie und Augenheilkunde behandelt. Davon wiesen 33 Pferde (0,62 %) Neoplasien im Augenbereich auf. Bei 17 von diesen 33 Pferden (51,5 %) wurde ein Plattenepithelkarzinom (PEK) im Augenbereich diagnostiziert. Das Durchschnittsalter der betroffenen Pferde lag bei 13 Jahren. 53 % der Pferde waren Haflinger, beziehungsweise Lichtfüchse, die statistisch signifikant häufiger betroffen waren als andere Rassen und Farben. Es bestand keine Geschlechtsdisposition. Die durchschnittliche Krankheitsdauer bis zur Einstellung an der Klinik lag bei 11 Monaten. Hauptlokalisation war mit 59 % der temporale Hornhautbereich und die angrenzende Conjunctiva bulbi. Zu 29 % war die nasale limbale Korneokonjunktivalregion und zu 12 % das dritte Augenlid betroffen. Bei einem Pferd war die Neoplasie im Unterlid lokalisiert, und bei einem anderen Pferd der gesamte Bulbus betroffen. Bei 7 Pferden wurde als Therapie eine superfizielle Keratektomie und anschließende Kauterisation angewandt. 2 Pferde wurden mittels einer superfiziellen Keratektomie und anschließender Kryotherapie behandelt.
44 % der Pferde zeigten keine, die restlichen unterschiedlich starke Reaktionen in der Abheilungsphase.

Ursachen zur Bildung von Peniskarzinomen

Besonders interessant scheinen hier folgende Ansätze zu sein:
– EcPV-2: Papillomavirus -> ein onkogenes Virus ähnlich zum humanen HPV, der Gebärmutterhalskrebs versacht
Karzinogene Wirkung des Smegmas
Interessant sind die Beobachtungen bei Pferden, bei denen auf Grund einer besonders faltenreichen Vorhaut Smegma in großen Mengen gefunden wird und das Peniskarzinom mit 23% aller Krebserkrankungen dieser Tierart besonders häufigauftritt. Wallache, bei denen durch fehlende Erektion das Smegma nicht entleert wird, erkranken zehnmal häufiger an einem Peniskarzinom als Hengste

http://www.maleinitiation.net/library/medicus/schoeberlein_de.html

Neoplasien von Penis und Präputium beim Pferd

PEK’s sind typische Tumore des alten Pferdes.
Die genauen Entstehungsgründe sind unbekannt,
mögliche Ursachen:
– vermehrte Smegmaretention beim alten Wallach
– Entzündungen
– traumatische Läsionen
– Equine Papillomavirus soll an der Entstehung beteiligt sein
–> Scase Scase T. Papillomviruses and squamous cell carcinoma. 46th BEVA-. Congress 2007
„Scase has identified a novel papillomavirus, EcPV-2,
associated with a range of benign and malignant genital tumours of horses.
The complete viral genome of EcPV-2 has been characterized and viral genomic DNA found by
in situ hybridisation within neoplastic epithelial cells.“

Entstehung bevorzugt an unpigmentierter Penisschleimheit (Brinsko 1998)

Auszug: Neoplasien von Penis und Präputium beim Pferd“, Pferdespiegel 2009 ;4;147-154
siehe http://equinessarkoid.plusboard.de/tierklinik-hochmoor-infosbildbericht-pekpenisteilamputatin-t2091.html

Retrospektive Studie zum Vorkommen des equinen okulären Plattenepithelkarzinoms

an der LMU München in den Jahren 1995 – 2010 Dissertation von Martina Keller, 2011

ZUSAMMENFASSUNG

Im Bereich des Auges zählt das Plattenepithelkarzinom beim Pferd zu den am häufigsten auftretenden Neoplasien, und bisher sind die ätiologischen Faktoren des Tumors noch nicht vollständig geklärt. Seit vielen Jahren gilt eine aktinische Schädigung betroffener Lokalisationen, einhergehend mit einer schwächeren Pigmentierung der Haut, als tumorinitiierend. Immer wieder wurde von verschiedenen Autoren über Rasse-und Farbprädispositionen berichtet, wasin dieser Arbeit durch die retrospektive Auswertung des Patientengutes der Klinik für Pferde der LMU München der Jahre 1995-2010 überprüft werden sollte. Das Kollektiv wurde nach Alter, Farbe, Rasse und Geschlecht auf das Auftreten eines okulären Plattenepithelkarzinoms hin untersucht, und die Befunde bezüglich Größe, Lokalisation, Erkrankungsdauer, Rezidivierung, den am häufigsten gestellten Differentialdiagnosen, Therapie sowie dem Auftreten extraokulärer Plattenepithelkarzinome erhoben, um, neben dem Vergleich mit der meist angloamerikanischen Litertaur, für den deutschsprachigen Raum repräsentative Aussagen über Prädispositionsfaktoren dieser Erkrankung treffen zu können.

Im 15-jährigen Zeitraum von 1995 bis Oktober 2010 wurden 195 Pferde mit dem Verdacht auf ein okuläres Plattenepithelkarzinom erfasst, was sich in 124 Fällen durch eine pathohistologische Untersuchung bestätigen ließ. Am häufigsten vorgestellt wurden Pferde mittleren Alters der Farbgruppen Fuchs (54,9%), Schecken (24,6%) und Braune (10,3%), wobei innerhalb der Füchse das Farbdetail Lichtfuchs am häufigsten vertreten war. Bei Betrachtung der vorgestellten Rassen spiegelt sich dies in der großen Anzahl der Haflinger wieder (35,9%), gefolgt von Warmblütern (22,1%) und den Appaloosas (7,2%). Aufgeteilt nach dem Geschlecht befanden sich unter den 195 Pferden 117 Wallache, 69 Stuten und 9 Hengste, was ein Geschlechterverhältnis von 2:1 ergibt.

Für die statistische Auswertung der gewonnenen Daten und die Erstellung von Graphiken und Tabellen wurden die Daten in Excel-Tabellen gesammelt und bearbeitet. Auch eine explorative Untersuchung wurde durchgeführt, um Zusammenhänge zwischen dem pathohistologisch positiven Befund und dem Nationale, also Alter, Farbe, Rasse und Geschlecht sowie den Befunden an den Augen wie Größe, Lokalisation, Krankheitsdauer und Rezidivierung zu beschreiben. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden statistisch je nach Fragestellung durch den Fisher ́s Exact-Test, den χ²-Test, den Kruskall-Wallis-Test, den Wilcoxon-Test sowie der Pearson-Korrelation mit anschließendem t-Test überprüft.

Eine Korrelation zwischen Alter des Patienten und der Erkrankung konnte aber nicht nachgewiesen werden. Auch die vielfach beschriebene Prädisposition bestimmter Rassen, v.a. der amerikanischen, sowie hellerer Farbtöne war nicht direkt nachvollziehbar, jedoch stellte die durchgeführte Power Analysis eine Signifikanz für helle Farbschläge bei einer höheren Patientenanzahl in Aussicht. Geschlechtsspezifisch ergab sich für das Auftreten eines PEKs ebenfalls keine Signifikanz. Interessante Erkenntnisse lieferte die Untersuchung der betroffenen Lokalisationen: Sklera (p=0,001496), Konjunktiva (p=0,002027) und die Nickhaut (p=0,003895) sind hochsignifikant häufig von einem PEK befallen, und auch bei mehr alseiner betroffenen Struktur (p=0,01964) und den Lidern (p=0,04015) kann von einem signifikanten Zusammenhang gesprochen werden. Betrachtet man nun die jeweils betroffene anatomische Struktur bzw. die Lage am Auge im Hinblick auf die Rasse des Patienten (χ²-Test mit p=5,6×10 ̄⁷), so sind Haflinger häufiger am Limbus und seltener an der Nickhaut betroffen, bei Warmblütern verhält es sich genau umgekehrt. Criollos dagegen leiden sowohl an den Lidern als auch an mehreren gleichzeitig betroffenen Strukturen häufiger an dieser Neoplasie. Dementsprechend lies sich, bezüglich der Lage am Auge, zeigen, dass Veränderungen bei Haflingern häufiger temporal und bei den Warmblütern häufiger nasal liegen, Criollos zeigen häufiger im ventralen Bereich ein PEK (χ²-Test mit p=2,3×10 ̄⁹). Auch für den Farbton wurden Prädispositionen bezüglich betroffener anatomischer Struktur und Lage am Auge überprüft (χ²-Testmit p=1,6×10 ̄⁵und p=3,8×10 ̄⁵), was für dunkle Tiere folgendes Ergebnis ergab: sie sind seltener im limbocornealen Übergang und häufiger an der Nickhaut erkrankt, bei hellen Tieren verhält es sich genau umgekehrt. Desweiteren sind dunkle Pferde häufiger an einem nasal gelegenen PEK und seltener an einem PEK im temporalen Bereich erkrankt, bei den hellen Pferden kann man von einer selteneren Erkrankung des nasalen Bereichs sprechen. Ein Verdacht auf Rezidivierung lag bei 45 Patienten dieser Studie vor, der sich in 20 Fällen pathohistologisch bestätigte. Einfluss auf die Bildung eines Rezidivs hatten Erkrankungsdauer (p=7,8×10 ̄³), Rasse (p=0,0445) und Farbton (p=0,0340), wobei eine kürzere Erkrankungsdauer mit einem geringeren Risiko für die Rezidivierung einherging und helle Farbtöne bzw. die Rassen Crillo, Appaloosa und Haflinger häufiger betroffen waren.

Mit einer in dieser Studie vergleichsweise hohen Prävalenz von 0,6% ist das equine okuläre PEK ein häufig zu beobachtendes Krankheitsbild mittelalter Pferde aller Farben und Rassen. Weniger die Fellfarbe und Rassezugehörigkeit des Pferdes als vielmehr die tatsächliche Pigmentierung der Prädispositionsstellen Sklera, Konjunktiva und Nickhaut scheinen ausschlaggebend für das Auftreten dieser Neoplasie zu sein, wobei jahreszeitliche Schwankungen der Sonneneinstrahlung und klimatische Faktoren bei der Pferdehaltung im gemäßigten Klima des deutschsprachigen Raumes deutlich weniger Einfluss nehmen als von Autoren des amerikanischen Raumes beschrieben. Die Größe des Tumors wird weder von der Erkrankungsdauer noch von der betroffenen Lokalisation am Auge beeinflusst, jedoch scheintdie Dauer der Erkrankung mit einer höheren Rezidivrate einherzugehen.

Schlussendlich zeichnet diese Studie ein umfassendes Bild dieser equinen, neoplastischen Erkrankung und zieht Parallelen als auch neue Erkenntnisse zu bereits von anderen Autoren veröffentlichten Arbeiten, wobei besonders die gewonnenen Erkenntnisse bezüglich der betroffenen Lokalisationen hervorzuheben sein dürften.

Die vollständige Dissertation kann man hier nachlesen https://edoc.ub.uni-muenchen.de/13644/1/Keller_Martina.pdf

Vergleich von perioperativer und postoperativer intratumoraler Applikation von Cisplatin zur Behandlung von kutanen Sarkoiden und Plattenepithelkarzinomen beim Pferd [01.10.2000]

Die Wirksamkeit der intratumoralen Applikation von Cisplatin in einer öligen Emulsion gegen Hauttumore beim Pferd ist an verschiedenen Stellen beschrieben worden. Die intratumorale Chemotherapie mit Cisplatin (ITC) wird bei kleinen Tumoren allein, bei größeren in Kombination mit der chirurgischen Exzision eingesetzt. Über den optimalen Zeitpunkt für die Behandlung des Resttumors bei einer unvollständigen Resektion besteht bisher keine Klarheit. In der klinischen Praxis wird mit der ITC oft erst zwei bis drei Wochen nach der Tumoroperation begonnen, um möglichen Wundheilungsstörungen vorzubeugen. Es gibt aber auch gute Gründe, unmittelbar postoperativ mit der intratumoralen Chemotherapie zu beginnen. Direkt nach der Operation ist der Wachstumsreiz für übrig gebliebene Tumorzellen am größten. Demzufolge könnte in dem Zeitraum zwischen Operation und ITC neues Tumorwachstum die Vorteile der chirurgischen Tumorverkleinerung zunichte machen und den Erfolg der ITC mindern. Direkt nach der Operation werden die residualen Tumorzellen zur Proliferation stimuliert und sind in diesem Zustand besonders anfällig für die Wirkung von Cisplatin und anderen Chemotherapeutika. Das Ziel der vorliegenden Studie war, den Einfluss des Intervalls zwischen Operation und ITC auf den Erfolg der lokalen Behandlung von Hauttumoren bei Pferden zu ermitteln. Bei 70 Pferden mit 89 Tumoren (Equine Sarkoide und Plattenepithelkarzinome) wurden subtotale Tumorresektionen durchgeführt. Alle Wunden wurden mit dem Ziel der Primärheilung verschlossen. Cisplatin wurde viermal im Abstand von zwei Wochen injiziert. Bei 41 Pferden erfolgte die erste Cisplatinbehandlung zum Zeitpunkt der Operation in Narkose. Bei den anderen nach Abheilung der Operationswunde unter Sedation (im Mittel nach 28 Tagen). Der Beobachtungszeitraum betrug vier Jahre. Die Untersuchung zeigte, dass die Kombination von chirurgischer Intervention und ITC sicher und wirksam ist und die Größe des Tumors Einfluss auf den Erfolg der ITC hat. Des Weiteren wird die Prognose durch die Länge der Operationsnarbe beeinflusst. Zwischen den beiden Behandlungsgruppen gab es keinen signifikanten Unterschied des Behandlungserfolges. Die Erfolgsquote betrug 90 Prozent bei den perioperativ injizierten Tumoren und 83 Prozent bei den zu einem späteren Zeitpunkt behandelten. Die Art des Tumors hatte keinen Einfluss auf den Therapieerfolg. Im Gegensatz dazu sind ohne einen chirurgischen Eingriff die Erfolge der ITC bei Sarkoiden besser als bei Plattenepithelkarzinomen. Die proliferative Aktivität der Tumorzellen stellt einen wichtigen prognostischen Faktor dar. In dem vierjährigen Zeitraum dieser Untersuchung lag die Erfolgsquote bei Tumoren mit einem hohen Proliferationsindex bei 100 Prozent, vorausgesetzt, die Pferde wurden perioperativ mit Cisplatin behandelt. Ein längeres Intervall (im Mittel 24 Tage) zwischen Operation und ITC verringerte die Aussichten auf eine erfolgreiche Behandlung stark proliferierender Tumore erheblich. Bei Tumoren mit niedrigem Proliferationsindex spielte der Abstand zwischen Operation und ITC keine Rolle, aber der Behandlungserfolg war insgesamt schlechter. Ein mangelnder Behandlungserfolg war in erster Linie durch eine erneute Vermehrung residualer Tumorzellen gekennzeichnet. Da die Wirksamkeit der ITC in erster Linie von der Konzentration des Chemotherapeutikums in den Tumorzellen abhängt, deuten Rezidive im Bereich der Narbe darauf hin, dass Cisplatin nicht ausreichend in die Ränder des Tumorgewebes diffundieren konnte. Der behandelte Bereich muss daher immer den sichtbaren Tumorrest und die Ränder normal erscheinenden Gewebes einschließen. Ein Medikamentenverlust durch Blutungen oder über die Naht sollte einkalkuliert werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass die Zeitverzögerung zwischen Operation und Chemotherapie von Nachteil sein kann. Durch die Entfernung des Primärtumors wird die Wachstumskinetik der residualen Tumorzellen verändert. Die mittlere Zeitdauer bis zum Auftreten von Rezidiven war in der später behandelten Gruppe signifikant kürzer als bei den perioperativ behandelten Tieren. Bei Tumoren mit niedrigem Proliferationsindex machte es keinen Unterschied, ob die Behandlung perioperativ oder später postoperativ er-olgte. Tumoren mit hohem Proliferationsindex hingegen hatten bei perioperativ erfolgter Chemotherapie eine signifikant bessere Prognose. In Übereinstimmung mit einer anderen Untersuchung wurde die Wundheilung durch Cisplatin nicht beeinflusst. Wenn in der Praxis der Proliferationsindex eines Tumors nicht bestimmt werden kann, ist in jedem Fall die perioperative Chemotherapie vorzuziehen.

Théon, A. P., J. P. Pascoe, L. D. Galuppo, P. E. Fisher, S. M. Griffey und J. E. Madigan: Comparison of perioperative versus postoperative intratumoral administration of cisplatin for treat-ment of cutaneous sarcoids and squamous cell carcinomas in horses. J. Am. Vet. Med. Assoc., 215, 1655?1660 (1999).
Praktischer Tierarzt 82: 10, 844 (2000) © Schlütersche GmbH & Co. KG, Verlag und Druckerei http://www.vetline.de/dpt/zeitungen.htm … EITUNG=DpT

Transplantation der Amnionmembran nach Entfernung des Tumors am Auge

Plattenepithelkarzinome im corneolimbalen Bereich sind bei Pferden leider gar nicht so selten. Chirurgische Therapie mit oder ohne nachfolgende Bestrahlung ist die gängigste Behandlungsmethode, doch sind Vernarbungen und Lokalrezidive zu befürchten. Würde eine permanente Transplantation der Amnionmembran auf die Corneaoberfläche dies verhindern können? Ein hochinteressante Studie!

Die Praktikabilität und die Wirksamkeit der permanenten Transplantation der Amnionmembran als unterstützende Maßnahme entweder nach oberflächlicher Keratektomie alleine oder der Kombination mit Strontium 90-Bestrahlung wurde an 9 Pferden mit corneolimbalen Plattenepithelkarzinom (squamous cell carcinoma (SCC))geprüft. Beurteilt wurden die Reduktion der Narbenbildung und der Rückfallrate.

Diese retrospektive Fallstudie umfaßte 11 Pferde (n = 12 Augen), die als okuläres SCC diagnostiziert und behandelt wurde, das Limbus und Cornea betraf.

Neun der Pferde (n=9 Augen) wurden zwischen 2002 und 2006 mit oberflächlicher lamellärer Keratektomie alleine oder als Kombinationsbehandlung mit Strontium 90-Bestrahlung behandelt und deren chirurgischer Defekt dann anschließend mit einer permanenten Amnionmembran-graft gedeckt wurde.

Das Ausmaß der Narbenbildung (Speziell der Klarheit der Cornea) wurde subjektiv mit den Patienten verglichen, wo ein permanenter bulbärer Conjunctival-graft nach Keratektomie plus Bestrahlung oder Kryotherapie durchgeführt wurde (n = 3 Augen).
ein Rezidiv wurde definiert als Wiederauftreten des SCC trotz Operation bzw. Raditation an der selbsn Stelle und am Augapfel.

Alle 9 Pferde, die nach der Keratektomie mit oder ohne Bestrahlung ein Amnionmembran-Transplantat erhalten hatte, zeigten nur eine minimale Narbenbildung der Cornea, die im Laufe der Zeit eine größere Transparenz erhielt als bei den Tieren mit einem Bulbus-conjunctival-graft.

Alle Pferde mit Amnionmembran-graft hatten über im Mittel 226 ± 218 Tage (21-778 Tage) kein Tumorrezidiv.

Die Kombination aus oberflächlicher Keratektomie alleine oder zusammen mit Radiotherapie und einer permanenten Amnionmembran-Transplantation ist demnach eine effektive Therapie von cornealem oder corneolimbalen SCC bei Pferden. Dies gilt speziell für ausgedehnte Corneadefekte.

die Amnionmembran wird in den Corneadefekt inkorporiert und scheint eine deutliche Reduktion der NArbenbildung zu bewirken.

Quelle: Ollivier, F. J., Kallberg, M. E., Plummer, C. E., Barrie, K. P., O`Reilly, S., Taylor, D. P., Gelatt, K. N. & Brooks, D. E. (2006): Amniotic membrane transplantation for corneal surface reconstruction after excision of corneolimbal squamous cell carcinomas in nine horses. In: Veterinary Ophthalmology 9 (6), 404-413.  http://www.vetcontact.com/de/art.php?a=3812&t=

Chirurgische Therapie von Plattenepithelkarzinomen des Penis und Präputiums bei 45 Pferden

Zur Prüfung des Verlaufes und des Behandlungserfolges wurden die Krankenunterlagen von 45 Pferden, die wegen eines Plattenepithelkarzinoms des Penis und/oder des Präputiums operiert wurden, retrospektiv ausgewertet.

Bei 40 Pferden war das Alter bekannt und betrug im Schnitt 17,4 Jahre. Ein genauer Vorbericht bezüglich des Dauer des Bestehens der Neoplasien zum Zeitpunkt der Operation konnte nur in drei Fällen erhoben werden. Bei 35 Pferden war die Diagnose durch eine histopathologische Untersuchung gesichert worden. Die exakte Lokalisation war bei insgesamt 43 der 45 Patienten protokolliert worden. In 24 Fällen war die Glans penis betroffen, der Peniskörper oder die Lamina interna der Präputialfalte waren in 24 Fällen involviert. Bei 10 Pferden ging der Tumor von der äusseren Lamina der Präputialfalte aus. Es wurden je nach Lage des Falles verschiedene und unterschiedlich invasive Operationstechniken angewendet. Bei 35 Pferden wurde der Penis amputiert, bei vier Pferden wurde lediglich das betroffene Präputialgewebe entfernt. Bei zwei Pferden musste neben dem Penis auch ein Teil des Präputiums reseziert werden. In vier Fällen war eine En-Bloc-Resektion des gesamten Penis, des gesamten Präputiums und die Lnn. inguinales superficiales und damit eine Retroversion des Penis notwendig. Als Komplikationen traten unmittelbar nach der Operation ein Präputialödem oder eine Hämaturie (Endportion des Urins) auf. Bei einem Pferd wurde ein akutes Harnverhalten beobachtet, das auf ein hochgradiges Ödem der Urethra zurückgeführt werden konnte. 31 Pferde konnten länger als ein Jahr nach der Operation beobachtet werden. Im Ergebnis dieser Langzeitkontrollen kam es in 6 Fällen (19%) zu einem Tumorrezidiv, wobei in 5 dieser 6 Fälle die Schwere der Erkrankung eine Euthanasie notwendig machte.

01.05.2001 http://www.vetline.de

Artikel zum Karzinom

Antibiotika bei Augentumoren

http://www.pferdplus.com/news/antibiotikum-bringt-erstaunliche-behandlungserfolge-bei-augentumorenArtikel zum Karzinom