Fachwissen u. Links zu Dissertationen Melanom

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Melanome

Melanome sind primär Erkrankungen ohne Rassen- oder Geschlechtsdisposition. Trotzdem ist erkennbar, dass mehr als 80 Prozent der Pferde mit Melanomen über 15 Jahre alt sind. Man findet sie hauptsächlich an der Unterseite des Schwanzes, am Perineum, an den äußeren Genitalen, der Ohrspeicheldrüse, an Augen, Ohren, Hals und Gliedmaßen. Die darüber liegende Haut ist gewöhnlich hyperpigmentiert und zum Teil haarlos. Große Melanome oder eine Melanomatosis können zu Einschränkungen im Anus-/Vulvabereich führen, zu Kotabsatzstörungen und auch zu Lahmheiten der Hinterbeine oder neurologischen Ausfällen. Differenziert werden Melanome in Form melanozytärer Male oder Melanome bzw. einer Melanomatosis. Therapeutisch ist die weiträumige chirurgische Entfernung mit oder ohne Kryochirurgie und regionaler Chemotherapie angezeigt. Das Wachstum der Tumoren kann mit Hilfe von Cimetidin, einem H2-Antagonist (2,5 ? 18 mg/kg dreimal täglich) verlangsamt oder auch gestoppt werden. Histamin potenziert die Aktivität von T-Suppressor-Zellen, welche die humorale und zelluläre Immunantwort auf Melanome hemmen, so dass mittels Cimetidin diese Interaktion abgeblockt wird. Benigne oder maligne Pigmentgeschwulst, die durch die Wucherung von Melanozyten hervorgerufen wird.

 Auszug aus:  http://www.vetion.de/taspezial/detail.c … ll_id=5922

2.2.3 Melanom

Benigne Melanome können junktional, d.h. heißt am Übergang Epidermis zur Dermis, dermal oder epidermal-dermal (compound) wachsen und bestehen aus spindeligen bis epitheloiden Zellen, die unterschiedliche Mengen an Melanin aufweisen. Nester dieser Zellen können durch feine bindegewebige Septen zur Umgebung abgegrenzt werden.
Maligne Melanome zeigen häufig ein wild verwobenes, wirbeliges oder nestartiges Wachstum. Auch Kombinationen aus den verschiedenen Wuchsformen sind möglich. Insbesondere subunguale maligne Melanome weisen eine ausgeprägte intraepidermale Komponente auf. Maligne Zellen haben oft einen größeren, prominenteren Nukleulus als ihre benignen Gegenstücke, sind häufig anaplastisch, neigen zum Verlust der Melaninbildung und weisen deutlich höhere Mitoseraten auf.
Gelegentlich erscheinen Tumorzellen balloniert und selten bilden sich chondroide oder osteoide Metaplasien aus. Beim Pferd treten meist multiple Melanome vorwiegend im Bereich der Perineums,
der ventralen Schwanzwurzel, des Genitaltraktes, der Parotisregion und an anderen
Stellen auf. Die Inzidenz wird in der Literatur von 6% (Head 1953) bis 15% (Cotchin
1960) angegeben, wobei vor allem graue Pferde über 6 Jahren, sowie Araber (Lerner
and Cage 1973) betroffen sind. Das maligne Melanom metastasiert sehr häufig über die Lymphbahnen oder das Blut in die regionalen Lymphknoten resp. in die Lunge, wodurch seine Dignität bestimmt wird.

(Valentine 1995; Goldschmidt et al. 1998; Fleury et al.2000; Fleury et al. 2000; Smith et al. 2002)

 Erklärungen zum Melanom

Melanome stellen eine oft anzutreffenden Erkrankung dar. Es handelt sich um Tumore der Melonozyten. Diese Zellen bilden das Melatonin, ein dunkel färbendes Hautpigment. Wie andere Zellen auch, teilen sich die Melanozyten im Normalfall regelmäßig und geordnet. Zeigen sich die Melanome, so ist diese Ordnung aus dem Ruder gelaufen, die Melanozyten teilen sich ungeordnet in verkürzten Zeitabständen.

Warum es zu diesem erhöhten Wachstum kommt, ist unklar. Gesichert ist zur Zeit, dass Melanome vererbt werden. Betroffen sind alle Rassen, wobei jedoch der mit Abstand größte Anteil (>98%) von Schimmeln gestellt wird. Man vermutet daher, dass die Vererbung der Melanome mit dem Gen der Schimmelfarbe indirekt zusammenhängt, aber dieses Gen nicht als eigentlicher Auslöser in Betracht kommt. Allerdings treten bei Schimmeln wesentlich seltener die bösartigen Formen des Melanoms auf, bei farbigen Pferden sind diese Tumore meist von Beginn an bösartig, diese Form wird als aggressiver eingestuft.

Melanome treten als dunkle (dunkelgraue, schwarz-braune, schwarze) Knoten unter der Haut auf. Im Gegensatz zu anderen Tumoren brechen Melanome nicht durch die Haut, dies unterscheidet sie beispielsweise vom equinen Sarkoid. Die Größe der Melanome schwankt stark, normal sind Durchmesser von etwas über zwei Zentimer, aber auch 20cm kommen vor. Die Tumore treten bevorzugt unterhalb der Schweifrübe und radial um den Anus auf. Daneben lassen sie sich oft in der Vagina und am Penis finden, stellenweise an unpigmen-tiereten Bereichen am Kopf, auch an den Lippen oder rund um die Augen, in seltenen Fällen treten sie auch im Augeninneren auf.

Entsprechend der Größe variiert bei den Melanome auch die Häufigkeit ihres Auftretens: Mitunter sind Pferde in fortgeschrittenen Stadien geradezu übersät mit diesen Tumoren, es kann auch vorkommen, dass sich nur sehr vereinzelt Melanome am Pferdekörper finden lassen. Das Risiko, dass sich Melanome bilden, steigt mit dem Alter der Tiere. Die meisten Melanome wirken nur optisch störend und verursachen dem betroffenen Pferd praktisch keine Beschwerden. Die Gefahr liegt in Bildung von Tochtergeschwulsten (Metastasen) im Körperinneren.

Diese Metastasen können auch von einem einzigen Melanom ausgehen und den gesamten Körper durchziehen. Auch gutartige Melanome, die sich über viele Jahre hinweg nicht verändert haben, können plötzlich entarten. Die Ursache für dieses Verhalten wird fast durchweg auf Reizungen des Melanoms zurückgeführt. Es wird hier vor allem von mechanischen Reizungen ausgegangen, wie beispielsweise bei Melanomen in der Sattel- und Gurtlage oder Zaumzeug, welches auf Tumore am Kopf einwirkt.

Neben diesen Reizungen können auch andere Einflüße wie z.B. eine schlechte Wundheilung oder Infektionserkrankungen zur Bildung von Metastasen führen. Die Melanome bilden anders als andere Tumore ihre Metastasen nicht über die Blutbahnen sondern verbreiten sich über die Lymphgefäße.

Entlang der Lymphbahnen bilden sich bei entarteten Melanomen neue Metastasen, von denen ausgehend die Krebszellen in die Organe gelangen. Die Tochtergeschwulste zeigen sich größer als der ursprüngliche Tumor.

Allgemein führen Melanome nicht zum Tod des betroffenen Pferdes. Viele Tiere können über Jahre hinweg mit diesen Tumoren und auch den Metastasen leben. Melanome verursachen praktisch keine Beschwerden, es kann jedoch zu Komplikationen kommen, wenn z.B. die Ohrspeichel- oder Unterkieferdrüse betroffen sind: Hier können die Metastasen den Schluckreflex bzw. die Atmung behindern.

Nicht jedes Melanom mus behandelt werden, als Behandlung kommt eigentlich nur die operative Entfernung in Betracht. Hier sind Grenzen gesetzt: Aussicht auf Erfolg besteht nur bei einzelnen, sich klar abgrenzenden Melanomen, die noch nicht verwachsen sind oder bereits Metastasen gebildet haben.

Wichtig ist auch, an welcher Stelle sich die zu entfernenden Melanome befinden. So ist z.B. das Gewebe rund um die Afterregion sehr stark gespannt, es läßt sich nach der OP nur schwer vernähen und schlecht sauber halten. Ein Medikament aus der Humanmedizin findet seit einiger Zeit ebenfalls Anwendung. Cimetidin kann gegen Melanome helfen, allerdings ist ein Therapieerfolg nicht garantiert und das Medikament ist extrem kostenintensiv.

Homöopathische Therapie kann helfen, das Tumorwachstum durch Stärkung des Immunsystems und Anregung des Stoffwechsels zu verringern, die Melanome bilden sich eventuell etwas zurück, verschwinden jedoch nicht vollständig.

Melanome bei Lipizzanern

Das equine Melanom tritt fast ausnahmslos bei Schimmeln auf, die älter als fünf Jahre sind.

Es wird anhand histologischer Untersuchungen in gutartige (benigne) und bösartige (maligne) Erscheinungsformen unterteilt. Eine genauere Klassifikation wäre jedoch wünschenswert.

Ziel der vorliegenden Untersuchung war es daher, weitere Kenntnisse über das Auftreten von Melanomen beim Pferd zu gewinnen und den Einfluss der Vererbung auf ihre Entwicklung abzuschätzen. So sind Melanome vor allem bei Lipizzanern und Camargue- Pferden beschrieben, beides Pferderassen, die seit langem in relativ geschlossenen Zuchtlinien existieren.

Zu diesem Zweck wurde an 296 Lipizzaner Schimmeln eine klinische Studie durchgeführt. Die Tiere wurden hinsichtlich des Stadiums der Erkrankung einem Schema von 0 bis 5 zugeordnet. Dabei bedeutete:

0: kein Melanom

1: Frühstadium; plaque-förmig oder ein Knoten < 0,5cm im Durchmesser 2: mehrere kleine oder ein großer Knoten ca. 2 cm Durchmesser 3: ein oder mehrere Knoten > 5 cm Durchmesser

4: großflächige Melanome mit Zeichen von Nekrose, Ulzeration, Metastasierung

5: Exophytisches Wachstum, Ulzeration, Metastase, paraneoplastisches Syndrom (Kachexie, Fieber, Stoffwechselstörungen).

Die Heritabilität konnte auf der Basis dieser 296 Tiere und ihres über 32 Generationen zurückreichenden Stammbaumes geschätzt werden. Von den 296 Pferden waren bei 148 Tieren (50%) dermale Melanome vorhanden. 68 dieser Pferde waren älter als fünfzehn Jahre. Von diesen wiesen 51 Melanome auf. Bei 75,6% der Patienten lagen die Melanome im Bereich unterhalb der Schwanzwurzel. Obwohl Melanome bis zum Grad 4 innerhalb der Studie vorkamen, litt keines der betroffenen Pferde unter diesen Veränderungen oder war in seiner Nutzung eingeschränkt. Statistische Untersuchungen zeigten signifikante Einflüsse von Herkunft und Alter bei 28% Variabilität.

Im Gegensatz zu Melanomen bei Nicht- Schimmeln, die durch frühe Metastasierung charakterisiert sind, zeigen die Melanome bei Schimmeln eine geringere Metastasierungsrate (Malignität). Betroffene Tiere hatten häufig gut abgekapselte Knoten oder Strukturen, die mit humanen Naevi vergleichbar waren. Möglicherweise ist bei Schimmeln ein spezifischer genetischer Faktor für die geringe Metastasierungsrate verantwortlich.

Obwohl die ermittelte Heritabilität von 0,36 bei einem Standardfehler von 0,11 einen starken genetischen Einfluss auf die Entwicklung der Melanome bei älteren Schimmeln vermuten lässt, könnte auch eine direkte Beeinflussung der Erbsubstanz die Ursache für dieses Ergebnis darstellen. Aus diesem Grunde sind weitere Forschungen zur Entwicklung des Melanoms bei alternden Schimmeln notwendig.

Besonderheiten in der magnetresonanztomographischen Darstellung
von Melanomen bei 2 Pferden

Besonderheiten in der magnetresonanztomographischen Darstellung von Melanomen bei 2 Pferden
Einleitung: Besonders in der zweiten Lebenshälfte entwickeln Schimmel sehr häufig Melanome. Es wird geschätzt, dass mehr als 80% der über 15- jährigen Schimmel Melanome aufweisen (Valentine 1995). Beim Menschen weisen Melanome ein ganz charakteristisches Verhalten im MRT auf, unter den Bulbustumoren ist dies sogar einzigartig. Es sollte geprüft werden, ob diese Eigenschaft auf das Pferd übertragbar ist und die Diagnostik im Kopfbereich erleichtert.
Tiere und Methoden: Zwei Pferde mit Melanomen wurden mit einem Siemens Magnetom Symphony mit einer Magnetfeldstärke von 1,5 Tesla untersucht. Routinemäßig wurden transversale, sagittale und koronare Schnitte in T1w und T2w sowie fettunterdrückte Sequenzen angefertigt.

Bilder und Volltext: ➡ http://www.pferdeklinik-cronau.de/Fachb … Han_06.pdf

Impfung gegen Melanome in den USA

 

Pflanzenstoff lässt Melanome schrumpfen

Eine neue, pflanzenbasierte Krebstherapie könnte melanomgeplagten Pferden in Zukunft das Leben deutlich erleichtern. Erste Versuche deutscher Forscher verliefen jedenfalls sehr vielversprechend.
Betulinsäure steht seit einigen Jahren im Fokus der Krebsforschung. Laborversuche haben gezeigt, dass der sekundäre Pflanzenstoff aktiv gegen Krebszellen wirkt, indem er direkt die Mitochondrien, die sogenannten Kraftwerke der Zelle, angreift. Einmal in die Tumorzelle eingeschleust, löst Betulinsäure gezielt den Zelltod, die sogenannte Apoptose, aus. Der Vorteil des aus der Rinde von Birken und Platanen hergestellten Wirkstoffes: Im Gegensatz zu herkömmlichen Krebstherapien wie Bestrahlung und Chemotherapie greift Betulinsäure lediglich die Krebszellen an. Gesunden Körperzellen werden keine Schädigungen zugefügt.

Die Entscheidung, den Pflanzenwirkstoff am Pferd zu testen, kam, als eine Schimmelbesitzerin den deutschen Wissenschaftler Prof. Dr. Reinhard Paschke von der Martin-Luther-Universität in Halle kontaktierte, nachdem sie eine seiner früheren Studien zur Melanom-Behandlung bei Hunden unter Zuhilfenahme von Betulinsäure gelesen hatte.

In einem ersten Schritt untersuchten Paschke und seine Kollegen die Auswirkungen auf zwei unterschiedliche Zellarten des Equinen Melanoms unter Laborbedingungen. Getestet wurde mit Betulinsäure sowie zwei künstlich hergestellten Derivaten. Alle drei Produkte führten bei beiden Arten zu einem Absterben der Krebszellen – meist innerhalb einer Zeitspanne von 24 bis 48 Stunden.

Als Spitzenreiter bei der Zellvernichtung erwies sich das Derivat NVX-207, was es zum idealen Testprodukt für den nächsten Schritt machte: die Verträglichkeitsstudie. Sie sollte zeigen, ob eine Behandlung mit dem Betulinsäure-Derivat nicht nur wirksam, sondern auch sicher für den Patienten ist. Dazu wurde NVX-207 zwei Schimmelstuten im Alter von 13 bzw. 18 Jahren verabreicht. Über 19 Wochen hinweg injizierten die Wissenschaftler den Wirkstoff einmal pro Woche direkt in die Tumore.
Keine unerwünschten Nebenwirkungen
Wie die regelmäßigen klinischen Beobachtungen und die Analysen der Blutwerte ergaben, vertrugen die Stuten die Behandlung sehr gut. Bei beiden Pferden stellten sich keinerlei unterwünschte Nebenwirkungen ein. Allerdings löste die wöchentliche Injektion in den Tumor großes Unbehagen bei den Stuten aus, wie die Wissenschaftler feststellen mussten. „Die intratumorale Anwendung ist für die Pferde leider mit Stress verbunden“, wird Paschke vom US-amerikanischen Pferdegesundheitsmagazin The Horse zitiert. Besser geeignet sei vermutlich eine Anwendung mittels Creme oder Salbe, beides steht derzeit allerdings nicht zur Verfügung. Zumindest noch nicht.

Trotz des aktuell noch gegebenen Behandlungsstresses stünden die Vorteile der Therapie allerdings schon jetzt ganz klar im Vordergrund. Denn auch wenn das Schimmelmelanom in der Regel langsam wächst und über längere Zeiträume unverändert bleibt, können die gutartigen Geschwulste im Laufe der Zeit bösartig werden. Meist sind es mechanische Reize oder Stresssituationen, die einen bislang stabilen Tumor plötzlich aktivieren. Kommt es zur Metastasenbildung lösen sich die Krebszellen vom ursprünglichen Tumor ab und breiten sich in anderen Körperteilen aus. Die verstreuten Tumorzellen siedeln sich dann vornehmlich entlang der Lymphbahnen an und befallen das Bauch- und Brustfell, Lymphknoten innerer Organe, Leber, Lunge und Milz, wo sie Tochtergeschwülste (Metastasen) entstehen lassen. Bösartige Tumore verringern die Lebenserwartung der betroffenen Pferde drastisch, selbst bei einer erfolgreichen Entnahme des Tumors und der benachbarten Lymphknoten wird die Überlebensrate mit drei bis fünf Jahren angeführt.

Aktuelle Therapien, die insbesondere auf der Chemotherapie mit Cisplatin beruhen, sind in ihrer Erfolgsrate begrenzt. Zudem bergen sie gesundheitliche Risiken für den Pferdebesitzer oder den behandelnden Tierarzt, wenn sie mit dem Medikament hantieren. Die Nebenwirkungen reichen von Übelkeit und Erbrechen über Knochenmarkshemmung bis hin zu Nierenproblemen.

„Die lokale Chemotherapie mit Cisplatin oder eine lokalen Entfernung haben bislang nur bei kleinen Tumoren Erfolge gezeigt“, erklärt Paschke. „Angesichts der weiten Verbreitung von Schimmelmelanomen und der Risiken, die eine Verabreichung von Cisplatin birgt, muss eine neue Behandlungsmethode gefunden werden.“
Ob Betulinsäure den Durchbruch in der Therapie des Equinen Melanoms bedeutet, gilt es noch herauszufinden. In einem nächsten Schritt müsse die Wirksamkeit des Derivats NVX-207 an mehreren mit Hautkrebs belasteten Pferden getestet werden. „Wir sind derzeit um die Beschaffung der nötigen Mittel bemüht, damit wir mit unserem Projekt fortfahren können“, so Paschke, der große Hoffnungen in den Pflanzenstoff setzt: „Wir sind optimistisch, dass dies die neue Heilung für Hautkrebs beim Pferd sein könnte. Aber die Wissenschaft braucht immer auch ein wenig Glück. Also halten wir unsere Daumen gedrückt.“

http://www.pferderevue.at/?+Schimmelkrebs++Pflanzenstoff+laesst+Melanome+schrumpfen+&id=2500%2C5513948%2C%2C%2CY2Q9MQ%3D%3D A
Artikel aus 2016

Vielversprechender Impfstoff gegen Schimmelkrebs entdeckt

Das Equine Melanom tritt vorwiegend bei älteren Schimmeln auf, doch auch andersfarbige Pferde können davon betroffen sein. Im schlimmsten Fall endet die Krankheit tödlich. Neue Hoffnung gibt eine Immuntherapie, die jüngst an der Tierärztlichen Hochschule Hannover getestet wurde.
Das Equine Melanom ist ein Tumor, der sich durch Wucherung bestimmter Hautzellen (Melanozyten) entwickelt. Die meist pechschwarzen, erbsen- bis faustgroßen Knoten bilden sich mit fortschreitendem Alter vorwiegend unter der Schweifrübe und im Analbereich. Doch auch an den Augen und im Genitalbereich können die Geschwulste auftreten. In früheren Untersuchungen konnte ein direkter Zusammenhang zwischen dem Ergrauen und der Hautkrebsbildung festgestellt werden, das sogenannte „Schimmelmelanom“ bildet sich im Allgemeinen erst ab dem zehnten Lebensjahr. Heute geht man davon aus, dass rund 80 Prozent aller weißhaarigen Pferde über 15 Jahre Melanome haben.
Schlummernde Gefahr
In den meisten Fällen wächst das Schimmelmelanom langsam und bleibt über längere Zeiträume unverändert. Diese gutartigen Geschwulste können im Laufe der Zeit jedoch bösartig werden. Meist sind es mechanische Reize oder Stresssituationen, die einen bislang stabilen Tumor plötzlich aktivieren. Kommt es zur Metastasenbildung lösen sich die Krebszellen vom ursprünglichen Tumor ab und breiten sich in anderen Körperteilen aus. Die verstreuten Tumorzellen siedeln sich dann vornehmlich entlang der Lymphbahnen an und befallen das Bauch- und Brustfell, Lymphknoten innerer Organe, Leber, Lunge und Milz, wo sie Tochtergeschwülste (Metastasen) entstehen lassen. Bösartige Tumore verringern die Lebenserwartung der betroffenen Pferde drastisch, selbst bei einer erfolgreichen Entnahme des Tumors und der benachbarten Lymphknoten wird die Überlebensrate mit drei bis fünf Jahren angeführt.

Weil jegliche Manipulation von ruhenden Melanomen zu deren Aktivierung und Ausbreitung führen kann, wird zu einer chirurgischen Entfernung meist nur dann geraten, wenn es sich um einzelne kleine und klar abgegrenzte Wucherungen handelt, die aufgrund ihrer Lage – etwa der Gurten- oder Sattellage bzw. im Bereich des Halfters – permanenten Reizen ausgesetzt sind.
getestet wurde.
Rund 80 Prozent aller weißhaarigen Pferde über 15 Jahre sollen Melanome haben. © Rita Kochmarjova
Rund 80 Prozent aller weißhaarigen Pferde über 15 Jahre sollen Melanome haben. Doch während viele Schimmel trotz des Hautkrebs oft viele Jahre nicht wirklich beeinträchtigt zu sein scheinen, bedeuten die Melanome für andersfarbige Pferde – Füchse, Braune und Rappen – eine akute tödliche Gefahr.
© Rita Kochmarjova
Das Equine Melanom ist ein Tumor, der sich durch Wucherung bestimmter Hautzellen (Melanozyten) entwickelt. Die meist pechschwarzen, erbsen- bis faustgroßen Knoten bilden sich mit fortschreitendem Alter vorwiegend unter der Schweifrübe und im Analbereich. Doch auch an den Augen und im Genitalbereich können die Geschwulste auftreten. In früheren Untersuchungen konnte ein direkter Zusammenhang zwischen dem Ergrauen und der Hautkrebsbildung festgestellt werden, das sogenannte „Schimmelmelanom“ bildet sich im Allgemeinen erst ab dem zehnten Lebensjahr. Heute geht man davon aus, dass rund 80 Prozent aller weißhaarigen Pferde über 15 Jahre Melanome haben.
Schlummernde Gefahr
In den meisten Fällen wächst das Schimmelmelanom langsam und bleibt über längere Zeiträume unverändert. Diese gutartigen Geschwulste können im Laufe der Zeit jedoch bösartig werden. Meist sind es mechanische Reize oder Stresssituationen, die einen bislang stabilen Tumor plötzlich aktivieren. Kommt es zur Metastasenbildung lösen sich die Krebszellen vom ursprünglichen Tumor ab und breiten sich in anderen Körperteilen aus. Die verstreuten Tumorzellen siedeln sich dann vornehmlich entlang der Lymphbahnen an und befallen das Bauch- und Brustfell, Lymphknoten innerer Organe, Leber, Lunge und Milz, wo sie Tochtergeschwülste (Metastasen) entstehen lassen. Bösartige Tumore verringern die Lebenserwartung der betroffenen Pferde drastisch, selbst bei einer erfolgreichen Entnahme des Tumors und der benachbarten Lymphknoten wird die Überlebensrate mit drei bis fünf Jahren angeführt.

Weil jegliche Manipulation von ruhenden Melanomen zu deren Aktivierung und Ausbreitung führen kann, wird zu einer chirurgischen Entfernung meist nur dann geraten, wenn es sich um einzelne kleine und klar abgegrenzte Wucherungen handelt, die aufgrund ihrer Lage – etwa der Gurten- oder Sattellage bzw. im Bereich des Halfters – permanenten Reizen ausgesetzt sind.
Die schwarzen Knoten an Schweifansatz und After dieses Schimmels sind das typische Erscheinungsbild eines Equinen Melanoms. © Archiv
Die schwarzen Knoten an Schweifansatz und After dieses Schimmels sind das typische Erscheinungsbild eines Equinen Melanoms.
© Archiv
Hilfe für die körpereigene Immunabwehr
Eine vielversprechende Form der Tumorbekämpfung wird vor allem in der Immuntherapie geortet. Hierbei soll die Kraft des körpereigenen Abwehrsystems genutzt werden, um Tumorzellen zu vernichten. Im Humanbereich sind immunstimulierende Impfstoffe für den Kampf gegen Krebs seit einigen Jahren in der Entwicklung, jüngste Ergebnisse einer Studie der Tierärztlichen Hochschule in Hannover stimmen zuversichtlich, dass eine solche Therapie auch beim Kampf gegen das Equine Melanom zukunftsweisend sein könnte.

Im Rahmen ihrer Forschungen verabreichte ein Team der ThiHo Hannover 27 melanomgeplagten Pferden dreimal innerhalb von 78 Tagen einen auf den körpereigenen Immun-Botenstoffen Interleukin -8 und -12 basierenden Impfstoff. Die Vakzine wurde von allen Probanden gut vertragen, jeweils in den ersten drei Tagen nach der Verabreichung konnte jedoch ein deutlicher Anstieg der Körpertemperatur festgestellt werden. Ein klarer Hinwies auf die gesteigerte Immunreaktion im Pferdekörper. Eine Untersuchung nach 120 Tagen ergab schließlich eine durchschnittliche Verringerung des Tumorvolumens von bis zu 28,5 Prozent. Die Impfung zeigte damit eine klar messbare anti-tumorale Auwirkung auf die Geschwulste und stimmt zuversichtlich für künftige Therapieansätze. „Die Immuntherapie könnte bei der Behandlung des Equinen Melanoms künftig eine entscheidende Rolle einnehmen. Mithilfe weiterer Entwicklungen in diesem Bereich ist sogar die vollständige Heilung der Tumore denkbar“, so das Fazit des Forscherteams.

http://www.pferderevue.at/?id=2500%2C5450942%2C%2C
Artikel aus 2015